Argumente für ein NEIN zu Olympia (Archiv)

Pressemitteilung vom 17.09.2015

Geschafft! – Mehr als 10.000 Unterschriften für „Argumente für ein NEIN zu Olympia“

Heute Mittag haben Aktive aus dem NOlympia-Netzwerk 10.240 Unterschriften für die Stellungnahme „Argumente für ein NEIN zu Olympia“ dem Landeswahlamt übergeben. Ihr Ziel ist die Platzierung einer Stellungnahme gegen olympische Spiele und für etwas Besseres als Olympia im Informationsheft zum Olympia-Referendum, das am 29. November stattfindet.
Die Unterschriftenaktion musste entsprechend der Vorgaben der Bürgerschaft in den drei Wochen vom 27. August bis 16. September erfolgen und eine Mindestzahl von 10.000 Unterstützer_innen-Unterschriften von in Hamburg wahlberechtigten Personen erhalten.

Laut Angaben der Initiator_innen haben sich sehr viele Hamburger_innen aktiv an der Unterschriftenkampagne beteiligt, so dass das Ergebnis – die vielen Gespräche in der Stadt sowie die gesammelten Unterschriften – als ein großer Erfolg für die NOlympia-Bewegung bewertet wird.

Emma Hansen (Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND): „Im Zuge der Unterschriftenkampagne wurden in den vergangenen drei Wochen zigtausend Gespräche geführt. Wir haben allein über 15.000 Broschüren unserer Stellungnahme und über 6.000 Unterschriftenlisten unter die Leute gebracht. Die in der Stellungnahme dargelegten Argumente für ein NEIN zu Olympia sind so überzeugend, dass sich der Kreis derjenigen, die sich an der Unterschriftensammlung beteiligten, sehr schnell vergrößerte. Auf Straßenfesten, in Fußgängerzonen, in Cafés, auf Konzerten, unter Kolleg_innen, Freund_innen, Nachbar_innen und Bekannten wurde über die „Argumente für ein NEIN zu Olympia“ diskutiert, informiert und die Unterschriften von Unterstützer_innen gesammelt.“

Die InitiatorInnen hat besonders gefreut, dass Menschen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten und Zusammenhängen aktiv mit gesammelt haben: von engagierten Senior_innen aus Barmbek über Mitarbeiter_innen von Behörden bis zu Linksautonomen in Billstedt, von Studierenden aus Ottensen über Anwält_innen aus Eimsbüttel zu Mitarbeiter_innen von großen Werbeagenturen in der Altstadt. Damit ergibt sich für die InitiatorInnen das Bild, dass ein breiter Teil der Bevölkerung Hamburgs in Bezug auf Olympia sehr skeptisch bis grundsätzlich ablehnend eingestellt ist.

Florian Muhl (Mitglied im Landesvorstand der LINKEN Hamburg): „Unsere Stellungnahme formuliert den Anspruch, sich statt der Ablenkung und falschen Prioritätensetzung durch die Olympia-Diskussion mit den wirklichen Problemen dieser Stadt zu beschäftigen. Viele der angesprochenen Bürger_innen Hamburgs teilten die Ansicht, dass bspw. angesichts der aktuellen Notlage vieler geflüchteter Menschen die gesamte Olympia-Diskussion schnellstmöglich beendet werden sollte. Notwendig ist kein kommerzielles Mega-Event für Wenige und die großen Unternehmen, sondern der Ausbau des Sozialen und Kulturellen für Alle. Daher engagierten sich viele Menschen mit dafür, durch die Verbreitung der Argumente für ein NEIN zu Olympia im Hinblick auf das Referendum auch für einen generellen Stimmungswechsel in der Stadt zu sorgen.“

Vincent Orth (Vorstand im AStA der Universität Hamburg): „Mit der Unterschriftensammlung für Argumente für ein NEIN zu Olympia gelang es uns, positive Ansprüche an die weitere Entwicklung einer sozialen, weltoffenen Stadt in der Bevölkerung zu verallgemeinern. Wir wollen der emotionalisierten Stimmungsmache für Olympia stichhaltige Argumente entgegensetzen und in der Bevölkerung verbreiten. Dafür ist im Zuge des Sammelns der Unterschriften bereits ein großer Schritt getan worden.“

Artur Brückmann (Sozialreferent im AStA der Universität Hamburg): „Mit der Veröffentlichung des aktuellen IOC-Gastgeber-Vertrags hat sich unsere grundsätzliche Kritik bestätigt. Der Knebelvertrag enthält weiterhin alle wesentlichen Kritikpunkte wie den kompletten Haftungsausschluss durch das IOC, die Einschränkung von Versammlungsrecht oder die Steuer- und Zollbefreiung für das IOC. Der Bürgermeister Bostons hat aufgrund des Drucks aus der Bevölkerung die Bewerbung Bostons für die Olympischen Spiele im Juli diesen Jahres mit der Begründung zurückgezogen: „Ich kann es nicht verantworten, die Steuerzahler diesem Risiko auszusetzen.““

Wir sind zuversichtlich, dass die Hamburger_innen spätestens beim Referendum diesem Beispiel und dem der Bewohner_innen vieler anderer Städte folgen, und am 29. November gut informiert NEIN zu Olympia sagen und so den Weg dafür frei machen, dass etwas Besseres als Olympia verwirklicht werden kann.


PDF der Stellungnahme für die Unterschriften gesammelt wurden: www.NEINzuOlympia.de/IMG/pdf/stellungnahme.pdf

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