Argumente für ein NEIN zu Olympia (Archiv)

Pressemitteilung vom 15.09.2015

Unterschriftensammlung geht in den Endspurt
Olympia-Ablehnung wächst auch in Folge der Verbreitung der „Argumente für ein NEIN zu Olympia“

Kurz vor Ende der Unterschriftensammlung hatten am Montag bereits über 8.000 Hamburgerinnen und Hamburger für die Stellungnahme „Argumente für ein NEIN zu Olympia“ unterschrieben. Die Initiatoren sind zuversichtlich, die erforderlichen 10.000 Unterschriften am Donnerstag übergeben zu können.

Noch bis in die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 24 Uhr kann dafür unterzeichnet werden, dass die olympiakritische Stellungnahme in das offizielle Infoheft aufgenommen wird, das vier Wochen vor dem Olympia-Referendum an alle Wahlberechtigten verschickt wird. Die ausgefüllten Listen können im AStA der Uni Hamburg abgegeben werden und werden dort noch in der Nacht auf Donnerstag gezählt.

Im Verlauf der dreiwöchigen Kampagne wurden zigtausende Gespräche geführt. Vincent Orth, Vorsitzender des AStA der UHH: Von den Angesprochenen wurde immer wieder betont, wie wichtig es ist, dass in der Informationsbroschüre auch eine kritische Stellungnahme Platz hat. Häufig wurde positiv angemerkt, dass mit wissenschaftlichen Studien, den bisher bekannten Zahlen und den Erfahrungen vergangener Olympiastädten wirklich argumentiert wird, statt auf Effekthascherei und Stimmungsmache zu setzen.

Über die letzten Wochen konnten die Initiatoren eine zunehmende Ablehnung der Olympiabewerbung beobachten. Alexander Seeling, Hochschulpolitik Referent im AStA der TUHH: Zur wachsenden Olympia-Skepsis hat beigetragen, dass sich die Einsicht verbreitet, dass die mit Olympia versprochenen Investitionen den kommerziellen Interessen des Internationalen Olympischen Komitees und seiner Sponsoren, aber nicht der sozialen Entwicklung Hamburgs dienen würden.

Auf die verbreitete Sorge, ob ohne Olympia überhaupt investiert wird antwortet Florian Muhl, Landesvorstand DIE LINKE: Die Verbesserungen der personellen Ausstattung der Kitas, eine Ankurbelung des sozialen Wohnungsbaus, die Erweiterung öffentlicher Dienstleistungen, staatliche Hilfen für Geflüchtete, wirkliche Inklusion, die Förderung von Wissenschaft, Kunst und Kultur und Teilhabe an einer lebendigen Demokratie sind dringend notwendig. Sie erfordern Investitionen ganz anderen Charakters als Olympia. Dafür bedarf es Proteste, Arbeitskämpfe und Demonstrationen. Je früher die Ablenkung durch Olympia beendet ist, desto früher wird das Engagement vieler Hamburgerinnen und Hamburger für sinnvolle Investitionen auch Wirksamkeit entfalten.

Viele Hamburgerinnen und Hamburger haben sich die Stellungnahme gründlich durchgelesen und finden die Argumente so überzeugend, dass sie nun selbst im Freundes- und Kollegenkreis sowie unter Nachbarn und in Vereinen Unterschriften sammeln. Die Initiatoren erwarten daher, dass viele Unterschriften noch per Post oder persönlich im AStA der Uni Hamburg vorbeigebracht werden, bevor sie am Donnerstagvormittag vor zwölf Uhr beim Landeswahlamt eingereicht werden müssen. Jede Stimme zählt!

Unterschriftenlisten zum Ausdrucken, die gesamte Stellungnahme und weitere Informationen gibt es unter www.NEINzuOlympia.de.
Ausgefüllte Unterschriftenlisten werden im AStA der Uni Hamburg, Von-Melle-Park 5, 20146 Hamburg, gesammelt.